Ayurvedische Chai Tee Cookies [...und ein bisschen über Ayurveda]

Das erste Mal das ich mich näher mit Ayurveda auseinandergesetzt habe, war in der Fachhochhschule. Dort haben wir in einem Modul nämlich verschiedene Kostformen analysiert. Neben Makrobiotik, der Vollwert-Ernährung nach Claus Leitzmann und der vegetarischen Ernährung stand auch die ayurvedische Ernährung auf dem Lehrplan.
Meiner Meinung nach eine sehr interesante Ernährungsform!🤓
Im Folgenden habe ich die Grundzüge von Ayurveda grob skizziert, aber natürlich könnt Ihr auch direkt zum Rezept springen 😉

Was ist eigentlich Ayurveda?
Im Mittelpunkt der Ayurveda steht die Lehre von den fünf Elementen, die den drei Doshas/ Konstitutionstypenzugeordnet werden. 
Diese Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha. Jeder dieser Typen wird einem Element zugeordnet wie z.B. Pitta dem Element Feuer und auch teilweise dem Element Wasser zugeordnet ist. Zudem hat jeder Typ eine Funktion. Vata steuert zum Beispiel alle Bewegungen im Körper, den Atem und Nervenimpulse. Pitta ist für das Verdauungssystem, den Stoffwechsel und dem Wärmehaushalt zuständig. Um herauszufinden, welcher Typ man ist - wobei man auch ein Mischtyp sein, d.h. man kann sich mit zwei Typen identifizieren -  gibt es eine Tabelle mit Eigenschaften der jeweiligen Typen. Kapha-Typen neigen zu einem schweren Körperbau, während Vata über einen  leichten Körperbau verfügt. Pitta ist sozusagen das Zwischending, diese Typen haben eine normalen, mittelschweren Körperbau. Neben dem Körperbau zählen noch Eigenschaften wie Wärme-bzw. Kälteempfinden eine Rolle, das Gedächtnis (Langzeit vs. Kurzzeitgedächtnis), einige Wesenszüge, die Verdauung und die Schlafqualität.
Ayurvedische Ernährungsweise & Küche
 Kennzeichend für die ayurvedische Ernährung ist eine vegetarisch Kost. Auf dem Speiseplan stehen in erster Linie gegarte Speisen, da diese als besser verdaulich gelten. Für jeden der drei Dosha gibt es eine bevorzugte Ernährung, soll heißen, dass ein Typ besser leichte Speisen isst und ein anderer Typ eher gehaltvollere verträgt.
Daneben spielen die Geschmacksrichtungen eine sehr große Rolle, die hier süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb sind. Kräuter sind deshalb unverzichtbar in der ayurvedischen Küche.
Wie jede Ernährungsform gibt es auch hier Lebensmittel, die gemieden werden sollen. Ganz klassisch sind das raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl und Zucker, Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee, Konserven, Fleisch, aber auch Fisch und in der Mikrowelle aufgetautes Essen.
Eine Mahlzeit, die gerne mal aus mehreren Gängen bestehen darf, soll alle der sechs Geschmacksrichtungen beinhalten. In der ayurvedischen Ernährung beginnt man übrigens mit dem Dessert und arbeitet sich dann nach vorn durch.
Den sechs einzelnen Geschmacksrichtungen werden jeweils bestimmte Wirkungen zugeschrieben und Lebensmitteln zugeordnet. So wird süß eine beruhigende, aber für die Bauchspeicheldrüse anregenden Wirkung zugeschrieben und wird u.a. mit Reis, Süßkartoffeln, Milch, Datteln und Sirup assoziiert.

Diese Cookies sind klar dem süßen zugeordnet, aber auch sehr aromatisch und würzig durch die verschiedenen Gewürzen im Chai-Tee. Besonders die Süßholznote ist im Chai-Tee sehr präsent, danach kommen die Aromen des Zimt und der Gewürznelken durch.
Zutaten für 2 Bleche ayurvedische Chai-Cookies:
300 g Dinkelmehl Typ 1050
1 Prise Meersalz
200 g Butter (wenn es "richtig" ayurvedisch sein soll, nehmt Ghee, das ist geklärte Butter)
50 g Rohrohrzucker
4 Beutel Chai-Tee bzw. 4 TL Chai-Teemischung (bestehend aus Süßholz, Ceylon Zimt, Gewürznelken und Pfeffer)

Außerdem:
ca. 50 g Rohrohrzucker zum Wälzen der Cookies

Zubereitung:
Zuerst die Chai-Teemischung im Mörser fein mahlen und durch ein Sieb streichen. So erhält man das Pulver, welches später in den Teig kommt. Der grobe Teesatz sollte verworfen werden. Die Butter mit dem Rohrohrzucker aufschlagen. Anschließend das Chai-Tee-Pulver zufügen. Zuletzt das Mehl und das Salz unterkneten. Aus dem Teig viele kleine Kugeln formen, in Rohrohrzucker wälzen und auf ein Backblech setzen. Bei 175° Ober-/Unterhitze für 10-15 Minuten backen. Sobald die Cookies aus dem Ofen kommen, mit der Hand plattdrücken, sodass sie rissig werden (das ist hier ausnahmsweise erlaubt ;) . Die Cookies auf einem Kuchenrost auskühlen lassen und in Blechdosen lagern.

Print Friendly Version of this pagePrint Get a PDF version of this webpagePDF

Kommentare

  1. Mhh also die klingen genau nach meinen Geschmack mit dem Chaitee, wirklich sehr lecker. Ich habe mich noch nie genauer mit der ayurvedischen Ernährung auseinandergesetzt, weis aber grob warum es geht. Ist ja schon interessant, auch die TCM Ernährung finde ich spannend. Aber danach ernähren tue ich mich dennoch nicht;)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

    AntwortenLöschen
  2. Hallo liebe Patricia,
    diese Infos habe ich gerne wieder gelesen zum Auffrischen, denn es ist immer alles so schnell vergessen. Ich käme zwar nie auf die Idee, mich danach zu ernähren, dennoch ist viel Weisheit in der ayurvedischen Ernährung. Aber deine Plätzchen würde ich gerne probieren.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Hier kannst du ein Kommentar hinterlassen, wenn du magst. Ich würde mich sehr freuen!

Zurzeit beliebt