Klassischer Baumkuchen mit Schokoladenglasur

Ich lieeeeebe Baumkuchen. Wie sieht's bei Euch aus?
Früher habe ich immer den Gekauften gegessen, selbermachen ist mir damals noch gar nicht in den Sinn gekommen. Aber seit zwei, drei Jahren mach' ich im Herbst/Winter gerne mal Baumkuchen. Schmeckt einfach um Längen besser als der Gekaufte :-)

Jeder weiß/sagt/denkt, dass Baumkuchen backen sooo aufwendig und schwierig ist. Da kann ich nur sagen: Ja, es ist wirklich aufwendig. Aufwendiger als Cookies, Muffins und so mancherlei Torte. Aber der Geschmack zahlt sich aus.
Das Baumkuchenbacken an sich, macht mir nichts aus. Ein-oder zweimal im Jahr stelle ich mich in die Küche und streiche eine Stunde lang eine Schicht nach der anderen auf. Da eine Schicht nur knapp 1 Minute backt, kann man ja direkt am Ofen stehen bleiben. Und eine Stunde Zeit kann man sich ja zur "besinnlichen Adventszeit" abzwacken und die Familie mit selbstgemachten Baumkuchen verwöhnen, nicht wahr?
Das Nervige an der Baumkuchenherstellung ist für mich jedoch, das lästige Baumkuchen-in-die-Schokolade-tunken. Das dauert ewig. Ich weiß nicht, wie es Eucht geht, aber ich möchte keine Schokolade verschwenden und wenn ich die Stücke in die Schokolade getaucht habe, streiche ich überflüssige Schokolade immer mit dem Messer ab, damit nur eine hauchdünne, knackige Schicht entsteht. Und das dauert...
Außerdem kommt es darauf an, wie groß die Stücke sind. Dieses Mal habe ich kleine Stücke gebraucht (beim Schneiden habe ich gar nicht daran gedacht, dass ich diese Menge auch tunken muss) und somit auch lange gebraucht zum Schokolieren (etwa eine Stunde!).
Habt Ihr vielleicht andere Techniken für das Schokolieren von kleinen Küchlein & Co., damit es schneller geht, die Oberfläche aber trotzdem glatt ist?
Und hier noch ein paar kleine Tipps zur Baumkuchenherstellung:
  • Da Baumkuchen mithilfe der Grillfunktion gebacken wird (Temperatur > 200°C) würde ich auf Backpapier verzichten. Backpapier ist meist nur bis 200°C hitzebeständig und könnte somit Feuer fangen (kenne ich aus eigener Erfahrung). Stattdessen die Springform gut einfetten und etwas Mehl mit bestäuben.
  • Um den Baumkuchen noch etwas "saftiger" zu haben, zwischendurch mal eine Schicht Konfitüre auf den gebackenen Teig streichen und dann eine weitere Schicht Teig auftragen, erst dann weiterbacken
  • Der Baumkuchen hält sich schokoliert ca. 1 Woche lang im Kühlschrank
  • Den Baumkuchen noch am Backtag mit Schokolade überziehen (ansonsten werden die Schnittstellen trocken)
  • Beim Auftragen der einzelnen Schichten den Teig am Besten mit einem Esslöffel verstreichen (1-2 EL pro Schicht) und aufpassen, dass man nicht an die Form kommt, die ist brandheiß
  • Nach dem Schokolieren die Baumkuchenstücke auf Papier setzen oder Manschetten, nicht auf (Porzellan-)Teller (er lässt sich sonst nicht lösen und die untere Schokoschicht klebt am Teller fest)
Zutaten (für eine 26 cm Sprinform aus der sich ca. 40-50 Stück schneiden lassen):

250 g weiche Butter
175 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
2 EL Rum
1 Prise Salz
7 Eier, getrennt (5 reichen aus, dafür zwei Schuss Sprudelwasser)
150 g Mehl
100 g Speisestärke
1 EL Kakaopulver

Ein paar Esslöffel Konfitüre zum Bestreichen

250 g Zartbitterkuvertüre
Zubereitung:

Zuerst die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steifschlagen und beiseitestellen. Als Nächstes die Butter mit dem Zucker cremigschlagen. Die Eigelbe nach und nach unterrühren, den Rum ebenso.
Anschließend das Mehl und die Speisestärke vermischen und  über die Butter-Ei-Masse sieben. Kurz unterrühren.
Nun den Eischnee unter die Masse heben.
Den Teig nun in zwei gleichgroße Teile aufteilen und unter eine Hälfte das Kakaopulver unterheben.

Eine Springform fetten (wie o.g.:auf keinen Fall Backpapier nehmen, das könnte bei der Grill-Funktion abfackeln!) und mehlieren.
Nun beginnt das Backen. Dafür 2 EL Teig (mit welchem Teig Ihr anfangt ist egal) auf den Boden der Springform geben und glattstreichen (es soll wirklich nur eine dünne Schicht sein!) und für 1-2 Minuten im oberen Drittel des Backofen bei eingeschalteter Grillfunktion (ca. 220-250°C) backen. Die Schicht muss nur durch sein, auf keinen Fall zu braun (sonst wird der Baumkuchen trocken).
Dann eine weitere Schicht des nächsten Teiges auftragen und abbacken. So verfahren bis der Teig aufgebraucht ist.
Zwischendurch (ca. alle 5-6 Schichten) Konfitüre dünn auftragen auf eine bereits fertiggebackene Schicht, dann eine weitere Schicht Teig aufstreichen und erst dann wieder abbacken.
Sobald der Teig aufgebraucht und der Baumkuchen fertig gebacken ist, den Kuchen einige Zeit in der Form auskühlen lassen. Anschließend vorsichtig aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen. Mit einem Messer wird der Kuchen in schmale (ca. 2 cm breite) Streifen geschnitten. Diese Streifen in Quadrate schneiden.
Zuletzte die Kuvertüre im Wasserbad erwärmen und die Baumkuchenstücke eintunken, überflüssige Schokolade abstreifen und zum Trocknen auf ein Brotpapier setzen oder in Papier-Manschetten.
Mögliche Dekorationen:
  • Mandeln
  • Walnüsse
  • Schoko-Mokkabohnen
  • Streusel
  • Perlen oder Smarties
...oder einfach weiße Schokolade schmelzen und über die Baumkuchenecken

Wie sieht's bei Euch aus? Habt Ihr schon mal Baumkuchen selbstgemacht?

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Kommentare

  1. Wow, diese vielen kleinen Baumkuchenstückchen sehen einfach unglaublich gut aus. Man sieht wie viel Mühe du Dir mit dieser Leckerei gegeben hast! Das Rezept für die Mandelhörnchen und die Florentiner-Spitzen finde ich im Übrigen auch top und die habe ich mir auch gleich abgespeichert. :-)

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag!

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    1. Na, dann viel Spaß beim Nachbacken, es lohnt sich auf jeden Fall (besonders die Florentiner Spitzen sind einfach... spitze :D

      Liebe Grüße
      Patricia

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  2. Respekt, die Baumkuchen sehen wirklich verführerisch aus. Ich mache auch viele Sachen selber, aber Baumkuchen habe ich noch nie versucht. Der Aufwand erscheint mir sehr hoch, wird sich aber sicherlich lohnen. Vielen Dank für das Rezept!

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    1. Glaub mir, der Aufwand lohnt sich : )
      Danach möchtest du keinen gekauften Baumkuchen mehr essen ; )

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  3. Letztes Jahr habe ich das erste Mal Baumkuchen selber gemacht. Nach zwei Rezepten. Eins war etwas trocken (was ich auch bei den gekauften oft finde, es sei denn sie sind aus der Konditorei), das andere perfekt. Jetzt rate mal, welches ich nicht mehr habe/ finde/ weiß welches es ist. Schade. Jedenfalls hat mir das viele Backen total Spaß gemacht. Wenn man weiß, was dabei rauskommt ist es doch super. Ich hatte einmal einen Kuchen und einmal Fours gemacht. Das Überziehen von petit Fours finde ich generell aufwändig. Aber eigentlich bekommen "normale" petit fours ja auch an den Rändern keinen Überzug. Ansonsten gibst du die Teile "einfach" (naja, ich hab ganz schön üben müssen) auf ein Kuchengitter, übergießt sie mit Schokolade und bewegst das Gitter kreisförmig horizontal (weißt du wie ich meine?). So verteilt sich die Schokolade gleichmäßig, gelangt aber auch an die Seiten und der Rest tropft einfach ab.

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    1. Ich habe auch viele verschieden Baumkuchen-Rezepte "studiert", aber letztendlich sind sich alle sehr ähnlich, sprich das Mischungsverhältnis Butter,Zucker, Mehl liegt bei 1:1:1, also sind die Zutaten in gleichen Teilen vorhanden. Hier habe ich allerdings einen Teil des Mehls durch Speisestärke ersetzt und für den Geschmack etwas Rum hinzugetan.
      Damit der Baumkuchen nicht zur trocken wird, habe ich dieses Mal auch Marmelade verwendet und die Schichten wirklich nur eine knappe Minute gebacken, sodass der Teig gerade so gar ist, aber halt nicht nicht zu dunkel.
      Wenn du das einhältst, wirst du garantiert einen saftigen Baumkuchen herausbekommen! : )
      Ach so, dass wusste ich gar nicht, dass Petit-Fours an den Rändern keinen Überzug haben. Ich glaube, ich weiß wie du das mit dem Schoko-Überzug meinst und werde das das nächste Mal ausprobieren :)
      Danke für den Tipp! :)

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  4. Ps: Hast du noch ein Foto vom Anschnitt?

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  5. Ich habe auch erst vor kurzem Baumkuchen gebacken, weil mir der gekaufte immer zu trocken ist. Aber deiner sieht besonders lecker aus.

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